Aber wie fängt man am besten an ?
Ich habe dann viel überlegt und mich Abends auch schon mal hingesetzt und Skizzen
gemacht. Wie muss so etwas jedoch aussehen, das es funktioniert ?
Und so wurden erst einmal ein paar Punkte notiert, die der Sensor erfüllen musste:
1. Erkennung ab dem ersten Hagelkorn
2. Zwischen Detektion des Hagelkorns bis zum Abschalten der Kleinwindanlage (KWEA)
dürfen nur maximal 2 Sekunden liegen.
3. Es müssen Teile verbaut werden, die robust, langlebig sowie gut zu beschaffen sind
4. Der Sensor muss zuverlässig und stromsparend arbeiten
5. Der Hagelsensor muss den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden können
Und so kam eine Gedankengang zum nächsten und irgendwann, nach ca. 4 Wochen, kam
ein erster Prototyp dabei heraus. Dieser wurde zur Überwachung des Betriebes an meiner
Rolldachhütte angebaut. Des weiteren wurde das System mit in FHEM eingebunden und
gibt bei jedem Hagelereignis eine Handymeldung heraus. Der erste Test dauerte so 2 - 3
Monate. Dann musste ich erkennen, dass ein Nachweis über den Parameter Temperatur
nicht so wirklich funktionierte. Zumindest nicht mit diesem System. Also wurde ein anderes
System eingebaut, welches ein anderes Messprinzip ausnutzte. Doch auch dieses System
wurde im Frühjahr 2016 zuerst noch einmal modifiziert, dann später jedoch verworfen.
Ein zuverlässiger Nachweis ist gar nicht so einfach wie man es sich denkt. Ende Sommer
2016 wurde das Verfahren nochmals geändert. Diesmal wurde auch die Auswerteelektronik
so geändert, dass diese jetzt noch kompakter arbeitet und viel mehr Möglichkeiten bietet.
Der aktuelle Stand ist, dass diese neue Variante jetzt aus dem Entwicklungsstadium raus
ist und nun erst an 2, ab Sommer 2017 mit mehreren Geräten, getestet wird.
Alles ist modular aufgebaut und könnte im Falle eines Defektes schnell getauscht werden.
Durch die neue Auswerteeinheit kann man nun noch erweitern. So sind so noch 3 LED‘s als
Betriebszustandsanzeige verbaut worden.
Hier noch ein paar Eckdaten des Sensors:
Durchmesser
: 125 mm
Baulänge
: ca. 350mm
Erkennungsgröße
: Hagel bis 3 cm Korndurchmesser kann sicher erkannt werden
Schaltung
: Potentialfrei, wahlweise als Öffner oder Schließerkontakt
Stromversorgung
: 12 Volt
Stromaufnahme
: ca. 1,8 Watt im Betrieb, mit zugeschalteter Heizung ca. 3,5 Watt
Optional
: Betriebszustandsanzeige via LED, Handymitteilung per SMS
je nach Wunsch
Und so werden jetzt die Feldtests begonnen. An zwei Standorten werden die Wetterkapriolen
nun erfasst. Doch hier noch ein paar Bilder zu dem Projekt:
Der Nachweis von Hagel - gar nicht so einfach…
Hier sehen wir einen Mitschnitt des Stromverbrauchs des Sensors Man kann schön sehen,
wann die Heizung in Aktion tritt. Diese wird für den Winterbetrieb gebraucht. Sie taut den
Schnee ab und gibt für die Temperaturmessung eine gewisse Referenz heraus. Wenn die
Heizung nicht aktiv ist, liegen wir bei ca. 1,8 Watt Verbrauch. Mit Heizung liegen wir bei
ca. 3,5 Watt. Das ist der Wert komplett mit allem drum und dran.
So sieht Sensor 1 aus. Dieser ist bei mir an der Hütte installiert. Das Muffenstück, was
man unten am Rohrende sieht, fällt komplett weg, sodass nur noch eine reine Röhren-
form übrigbleibt. Die Lackierung erfolgt nach Wunsch in RAL-Farbton. Airbrush wäre
auch möglich.
Das war Sensor 2 während der Aufbauphase. Hier sind bereits die 3 Status-LED‘s
zu erkennen. Diese werden noch Wasserdicht verpackt und zeigen dann 3 Betriebs-
zustände an. Grün steht für Normalbetrieb, Gelb für Hagelereignis und Rot für
Fehler/Störung. Dieser Sensor geht am zweiten Standort Mitte November in Betrieb.
Die Möglichkeit, dass das System über eine GSM - Schnittstelle eine SMS versenden
kann, wird zum Jahresende 2016 verfügbar sein. Dann wird das Gerät über eine
Prepaidkarte betrieben. So werden dann Statusmeldungen auf das Handy geschickt,
wenn etwas eintritt. Sei es Hagel oder eine Störung.
Falls ich Ihr Interesse geweckt habe, kontaktieren Sie mich einfach unter:
Info@sternwarte-löhne.de
Ebenso würde ich mich freuen, wenn Sie an den zweiten Tests teilnehmen möchten.
Denn es werden noch Tester gesucht.